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2018-10-26 ...meanwhile...

Ich habe ja seit einiger Zeit nichts geschrieben. Ich könnte jetzt anfangen im Detail aufzulisten was alles seit der glücklicherweise gescheiterten Räumung des Hambacher Walds geschehen ist, aber vielleicht ist es auch sinnvoller das Geschehene zusammenzufassen, weil es einen möglicherweise sinnvolleren Überblick geben kann.

Seit der gescheiterten Räumung gab es ja anfängliche Repressalien gegen die Kohlegegner, seitens der Belegschaft, die man quasi mit Arbeitsplatzverlust erpresst, andererseits durch Sicherheitskräfte von denen man munkelt das sie wohl aus rechten Kreisen rekrutiert werden. Wie gesagt, Hörensagen über Dritte, wenn ich genaueres weiss berichte ich auch gerne.

Derzeit sieht es so aus, das die Bevölkerung, allen voran die von Arbeitsplatzverlust bedrohte Teile der Bevölkerung massiv gegen den Aktivismus im Hambacher Forst eingestimmt werden. Die Bilder unten geben nur einen kleinen Einblick von der Stimmung vor Ort.

Ich denke das man durchaus von Fakten sprechen kann wenn man sagt das der Verlust des Ökotops Hambacher Forst und der damit verbunden allgemeine Verlust an Lebensraum für diverse Lebensformen, sowie der besondere Verlust an bedrohten Arten ein nicht wieder gut zu machender Eingriff an die bereits massivst geschädigte Biodiversität ist. Dieses Habitat kann nicht einfach irgendwo neu gepflanzt werden, noch kann man den angerichteten Schaden in Geldwerten beziffern. Alleine diese Betrachtung sollte es verbieten, das man dieses Habitat vernichtet, zumal in Zeiten da wir mit immensen Problemen mit der Biodiversität und der Klimastabilität haben.

Allerding muss man auch die Bedenken der Menschen verstehen die ihren kulturellen Lebensraum bedroht sehen, ihre Existenzgrundlage, ihr Recht auf persönliche Entfaltung und nicht zuletzt ihre Zukunft in der Region. Was dabei gerne übersehen wird ist meiner Meinung nach das die Arbeitnehmer und die Arbeitnehmervertreter, die Gewerkschaften, sich zum Anwalt einer Industrie machen die alle nicht gerade unbeträchtlichen Verluste an Infrastruktur und Ökologie an die Gemeinschaft externalisiert und nicht bereit ist die soziale Verantwortung für die vom Konzern abhängigen Lohnempfänger zu übernehmen. Stattdessen werden grosse Gruppen gezielt mit Erwerbslosigkeit und damit verbundenem Entzug der Lebensgrundlage bedroht mit dem Verweis der Feind sitze im Hambacher Forst auf dem Baum.


 

Fakt ist aber, das wir hier von einer Industrie reden die wiederholt Studien verfälscht hat, Szenarien herbeiorakelt hat und für den privaten Gewinn bei wie oben schon erwähnt Sozialisierung der Kosten an einer veralteten Technologie festhält die nachweislich den Klimawandel begünstigt.

Es ist richtig das Klimawechsel auch im großen Stil immer wieder in der Erdgeschichte vorgekommen sind. Was aber gerne verschwiegen wird ist, das das Tempo des Wandels durchaus ein Faktor ist der zu berückzusichtigen gilt und das wir dieses Tempo ungemein erhöhen. Fakt ist auch das diese Umwälzungen schon immer gravierende Folgen auf die Umwelt in Mikroebene wie Makroebene hatten und das bei der derzeitigen Bevölkerungsdichte ein solcher Klimawandel katastrophale soziale Umwälzungen zur Folge haben wird, ganz zu schweigen von den Schäden an der Infrastruktur der menschlichen Zivilisation, der Kultur, der Zivilisation als solches.

Was wir tun sollten anstatt auf tote Technologien zu setzen die unsere Biosphäre weiter zu vernichten wäre uns vorzubereiten auf den Klimawandel damit wir nicht hysterisch auf das Weltenende blicken müssen sondern über eine Zukunft nachdenken können in der wir als Zivilisation ohne Mord und Totschlag die auf uns zukommenden Umwälzungen meistern und überwinden.

Genau diese Möglichkeit wird von den großen Parteien verdrängt. Weder die Industrie, noch der Nationalstaat, die Parteien, die Gewerkschaften oder die Medien haben ein Narrativ das mit dem kommenden Klimawandel in einer Form rechnet in der die Menschen Zukunft haben. Stattdessen wird eine Vogel-Strauss Politik betrieben, man versucht Mauern und Zäune in den Köpfen und über die Kontinente zu errichten um alleine zu überleben, während man die anderen sich selbst überlässt. Aber leider kann der Nationalstaat keine Antworten auf globale Fragen geben.

Es ist möglich das wir auf einen Energie-Engpass zukommen. Die Antwort darauf ist aber Energie sparsam zu verwenden, effizienter, anstatt ein "Weiter so!".

Es ist möglich das Menschen ihre Arbeit verlieren. Die Antwort ist, das vielen Menschen in der Zukunft kein Arbeitsplatz mehr geboten werden kann von dem man auch nur ansatzweise leben kann, geschweige denn menschenwürdig. Das Problem der Arbeit ist nicht speziell sondern allgemein und wird allgemein gescheut.

Die Aktivisten haben nicht in allem Recht, aber das hat auch niemand behauptet. Was man ihnen honorieren sollte ist, das sie bereit sind für ihre Überzeugungen einzustehen. Die Aktivisten wollen den Menschen nicht schaden, sondern helfen. Ob ihre Methoden und Ideen die Richtigen sind kann man diskutieren, aber man sollte eben dieses tun. Über die angesprochenen Probleme reden.


 

Stattdessen Folgendes. Ich lasse die Bilder für sich sprechen.

Die folgenden Bilder sind aus der Telegram-Organisationsgruppe zum Hambacher Wald. Da alle diese Bilder im öffentlichem Raum gemacht worden sind bei öffentlichen Demonstrationen  gehe ich von einer rechtmäßigen Ablichtung der abgebildeten Personen aus, da es sich um eine politische Willensäusserung geht und nicht um Bilder die die Privatsphäre der Abgebildeten verletzen. 

Falls diese Bilder auf eine mir nicht gegenwärtige Weise gegen bestehendes Recht verstossen bitte ich darum darauf hinzuweisen, damit ich darauf reagieren kann.


 

 


 

 



 

Published on  26.10.2018