(ät)N3m0(ät)social.bau-ha.us
Nemo(ät)pixelfed.de
boduos(ät)celtoi.net
The content of this page is licensed as:
Topics_de Wachstum und Bildung
Autor: Boduos
Tugenden
Das Wort Tugend (lateinisch virtus, altgriechisch ἀρετή aretḗ) ist abgeleitet von taugen; die ursprüngliche Grundbedeutung ist die Tauglichkeit (Tüchtigkeit, Vorzüglichkeit) einer Person.
Eine Tugend ist also ein taugliches Verhalten einer Person. Was taugliches Verhalten ist hängt naturgemäß vom Kontext, soll heissen dem kulturellem Umfeld aus Sitte und Moral ab. Im christlichen Wertesystem sind zum Beispiel Demut, Gottesfurcht und Barmherzigkeit menschliche Tugenden. Losgelöst von dem christlichen Wertesystem und kulturellem Umfeld sind diese Tugenden unter Umständen kein taugliches Verhalten mehr, sprich erfüllen keinen nützlichen Zweck innerhalbd er Kulturgemeinschaft wie zum Beispiel der der frühmittelalterlichen skandinavischen Völker.
Wenn man sich daher das Thema der Tugenden betrachtet ist es wichtig den kulturellen und moralischen Kontext im Auge zu behalten um zu verstehen warum eine Verhaltensweise und innere Einstellung tauglich, bzw tugendhaft ist beziehungsweise war, wenn wir uns Gemeinschaften und Kulturen der Vergangenheit betrachten.
Es gibt im Neopaganismus verschiedene Konzepte gemeinschaftlicher Tugenden wie zum Beispiel die überlieferten Werte der Druiden, die von dem Griechen Diogenes Laertios überliefert sind, die lauten:
Ehre die Götter
Tu nichts Böses
Sei tapfer
Inwiefern diese authentisch von den Druiden und wenn ja, welchen im großen keltischen Raum verbreitet sind, sind sie doch recht schwammig. Es gibt natürlich auch entsprechende neuere Debatten zum Thema Tugenden und Ethik, nachzulesen zum Beispiel hier:
Celtoi.net Archiv
Triaden-Codex nach Bodvos http://archiv.celtoi.net/index.php?topic=481
Ethik und Moral bei den Celtoi http://archiv.celtoi.net/index.php?topic=2404.msg53523#msg53523
Celtoi.org
Tugend http://wiki.celtoi.org/Tugenden
Die Celtoi-Tugenden http://forum.celtoi.org/viewtopic.php?f=22&t=679&p=10969
Cretima Celtica
Triaden nach Kuno Meyer http://cretimaceltica.at/2017/06/18/triaden-nach-kuno-meyer/
Celtic Cafe
Diese Webressource ist leider nicht mehr verfügbar.
Paganachd "The CR FAQ"
What is the ethical basis of CR? http://www.paganachd.com/faq/ethics.html#ethicalbasis
Alternativ kann man dann noch den Blick in den Bereich des Asatru schweifen lassen und den neun noblen Tugenden 1974 von der Asatru Free Assembly und dem Odinic Rite als Essenz alter Schriftquellen formuliert:
Mut - Wahrheit - Ehre - Treue - Disziplin - Gastfreundschaft - Selbstvertrauen - Fleiss - Erhaltung
Für den Weg der persönlichen Bildung, des persönlichen Wachstums halte ich folgende Tugenden für essentiell:
Vortrefflichkeit
Bei jeder Handlung, jeder Tat soll man nach Vortrefflichkeit streben, nach mehr als nur dem Notwendigem. Das Streben nach Vortrefflichkeit ehrt und adelt unser Handeln.
Wissbegier
Es gibt kein Ende des Wissens. Jeder soll sich eingestehen, das er mehr oder weniger unwissend ist und nach mehr Wissen streben, bestehendes Wissen verfeinern und erweitern.
Tatkraft
Handle, wenn gehandelt werden muss und zögere nicht. Vertage und verschiebe nicht. Handele.
Unerschütterlichkeit
Erlange innere Ruhe, die dich ungetrübt von kleinen Schicksalsschlägen und freudigen Ereignissen nicht von deinem höherem Ziel abbringt. Zeige dich unerschütterbar gegen die Tiden des Alltags.
Herrschaftslosigkeit
Es gibt keine Führer und keine Geführten, nur Schüler die sich Mentoren erwählen und Menschen die Wissen und Fähigkeiten teilen. Wer Herrschaft ablehnt will sich nicht beherrschen lassen und versucht auch nicht über andere zu herrschen. Er unterliegt lediglich seiner eigenen Kontrolle und Disziplin.
Gleichheit
Alle Individuen sind gleichgestellt, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft. Es gibt keine geschlechterspezifischen Rollen oder Regeln. Alle Regeln gelten für alle gleich.
Gleichheit heisst gleichberechtigt, gleichgestellt, gleichwertig, nicht gleichartig. Es wäre Unsinn zu behaupten alle Individuen wären gleich an Fähigkeiten, Gestalt, Körper und Geist. Aber alle Individuen haben das selbe Recht auf Leben, Entwicklung und Freiheit.
Freiheit
Freiheit meint, das jeder selbstberechtigt ist diesen Weg für sich anzunehme. Es meint auch, das jeder die Methoden weiterentwickeln darf, verfeinern darf, verändern darf.